Wir sind der
DARC, Widerstand ist zwecklos!
Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie
Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG)
wahr.
Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema.
Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken
anregen und das soll sie auch!
Das ich zum Jahresende
2024
den DARC verlassen
werde und ich auch kein großer Freund von überbordender Vereinsmeierei bin, ist
hinlänglich bekannt.
Ganze 10 Jahre hatte ich gebraucht, um zu dieser Erkenntnis zu
gelangen. Trotzdem, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken
ohne Ende!
Da ich erst im Jahr 2014 zum DARC e.V. gestoßen bin habe
ich vermutlich den großen Vorteil, noch relativ unbelastet von einer
Vereinsvergangenheit zu sein. Ich schleppe weder die goldene Ehrennadel
noch sonst irgendeine persönliche Verpflichtung mit mir rum und sehe den Verein
im Jahr 2024 so wie er sich mir heute darstellt, rückständig,
überholt und
schwerfällig!
Im Laufe der 10 Jahre hatte ich dort
reichlich negative Erfahrungen miterleben dürfen, insbesondere auch abseits vom OV-Geschehen.
Ich hatte intensive Einblicke in die Arbeit des DARC
Vorstands, des Geschäftsführers, der Hierarchie und anderer interner Strukturen. Den meisten Mitgliedern
bleibt diese Einsicht leider verwehrt, schottet der DARC e.V. doch Internas
so gut es geht nach außen hin ab. Ich will hier auch nicht über
diese internen Dinge berichten, dass
machen schon andere
konspirativ und ausführlich.
Arthur Konze (DL2ART) hat in einem seiner letzten Videos auf
www.funkwelle.com
dargestellt, was das Hobby
Amateurfunk denn so kostet. Da treibt es einem schon die Tränen in
die Augen, wieviel Geld man im Schnitt pro Jahr dafür aufbringen
muss. Ein großer Teil fließt, wie sollte es denn auch anders sein,
in
Mitgliedsbeiträge für Vereine
, sofern man denn irgendwo
kostenpflichtiges Mitglied ist. Weiterer großer Kostenfaktor ist der
heute ziemlich
überflüssige Versand von QSL-Karten aus Papier (siehe auch dazu
die
IARU Resolution 18-1
), der heute vermutlich nur
noch dem Anbieter der Leistung etwas nutzt.
Auch in seinem letzten Video (Wie
würde ich nochmal einsteigen?
) geht Arthur Konze auf
verschiedene Fragen ein, die ich mir 2014 als Einsteiger auch gestellt hatte. In
den letzten 10 Jahren hat sich unglaublich viel im Amateurfunk
getan, leider hat der schwerfällige 4 Buchstabenverein es bis heute
nicht hinbekommen, die internen Strukturen an die ständigen
Veränderungen anzupassen und dadurch attraktiv für junge Menschen zu
werden.
Auch 2024 sind immer noch die althergebrachten Ansichten und
Vorgaben aus der
Ära von und vor 1980 vorherrschend. Wer die nicht willen- und bedingungslos
assimiliert, der ist ohnehin als zahlende Drohne im DARC e.V.
Kollektiv nicht oder nicht mehr zu gebrauchen und wird früher
oder später aus dem Kollektiv desintegriert. Aus meiner Sicht ein völlig überholtes
und ineffektives System, dass aus Sicht des DARC e.V.
im 21. Jahrhundert vermutlich noch immer angebracht erscheint! Als Monopolist kann
man sich ein solches Verhalten gegenüber den zahlenden Mitgliedern
vermeintlich noch leisten,
noch
! Hochmut kommt bekanntlich
vor dem Fall!
Man möge mir meinen Sarkasmus verzeihen, wenn es nicht so traurig
wäre, wäre es schon beinahe zum Lachen.
Wir sind der DARC, Widerstand ist zwecklos!
Bildquelle: pinterest.com
Da sind immer noch die gleichen Akteure am Ruder (z.B. im Amateurrat) wie schon vor 10
Jahren und davor, die nach wie vor in ihrer Zeitblase um 1980 gefangen
sind und es nicht schaffen, über ihren eigenen Schatten zu springen
und dafür zu sorgen, dass der Amateurfunkdienst (nicht der DARC e.V.) für
junge Menschen eine
attraktive Zukunft hat, so mein Eindruck.
Der DARC e.V. mit seinen Tochtergesellschaften hat sich allein
schon in den 10 Jahren meiner Mitgliedschaft immer mehr zu einem
kommerziellen Dienstleister entwickelt, angefangen von der
antiquierten Postdienstleistung für QSL-Karten, über die QSL-Service
GmbH, der DARC Verlags GmbH, der DARC
Hotelbetriebs GmbH, bis hin zu irgendwelchen völlig unnützen Merchandising Angeboten,
die der Funkamateur sicher nicht braucht.
Die Aufgaben einer effektiven Interessenvertretung, die für den Amateurfunk
wirklich wichtig wären, die hat man aus einer abgehobenen Position
heraus jahrzehntelang vernachlässigt,
als da wären, motivierende Jugendarbeit, nachhaltige
Mitgliedergewinnung, moderne Ausbildung,
zeitgemäße Interessenvertretung und insbesondere die
direkte Beteiligung der Mitglieder
an internen Entscheidungsprozessen. Nur wenige Ausnahmen bestätigen auch hier wie
immer die Regel.
Aus der Sicht des DARC e.V. mag das alles gut und richtig sein,
vermutlich profitiert der Verein und seine Funktionäre am
meisten
von den bestehenden und althergebrachten Strukturen. Dem Amateurfunkdienst an sich schadet aber
dieses Monopol, bekanntlich belebt ja Konkurrenz das Geschäft,
Konkurrenz, die es im Bereich des Amateurfunks aber leider
so gut wie nicht mehr gibt.
Und so will es insbesondere für Neueinsteiger gut überlegt sein, ob man jedes Jahr einen
mittleren dreistelligen Betrag für einen Verein ausgibt, dessen
Leistungen durchaus auch kostenlos
substituiert
werden können, nur
weil dort angeblich mehr als die Hälfte der deutschen Funkamateure Mitglied sind.
Dem ist aber vermutlich gar nicht so, wirklich belastbare Zahlen
gibt es dazu vom DARC e.V. leider nicht, z.B. eine öffentliche
Mitgliederstatistik.
Die Erfahrungen von Arthur Konze hätte ich als Einsteiger 2014 auch
schon gerne
gehabt, sie hätten mir viel Geld, vergeudete Zeit und Ärger erspart!
vy 73 de Jürgen
DL6WAB