Die IARU Resolution 18-1, der Tod der QSL Karte aus Papier?

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG) wahr.

Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen und das soll sie auch!


Da staune ich nicht schlecht, als ich die IARU Resolution 18-1 zum ersten Mal las.

(Übersetzung durch Google-Übersetzer und den Autor)

Das IARU-QSL-Bürosystem

Der Austausch von QSL-Karten durch Funkamateure ist eine Praxis, die fast so alt ist wie das Radio selbst. Es begann mit Postkartenberichten über Fernempfang zu einer Zeit, als Zweiwegekontakte über größere Entfernungen relativ selten waren und die Berichte als bester Beweis für die Reichweite einer Sendestation galten. Es entwickelte sich zu einer sozialen Geste – „Eine QSL ist die letzte Höflichkeit eines QSO“ – sowie ein Mittel, Erfolge zu dokumentieren.

IARU-QSL-Büros – Clearingstellen auf nationaler Ebene für Karten, die in großen Mengen von einem Land in ein anderes verschickt werden – entstanden ursprünglich, weil die Adressen einzelner Stationen nicht überall verfügbar waren (teilweise, weil Amateure in einigen Ländern ohne Lizenz operierten) und das internationale Porto für einzelne Karten relativ teuer war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es sehr schwierig, persönliche Adressen für Amateure in der Sowjetunion und den meisten anderen Ländern des Warschauer Pakts zu erhalten; „QSL über Büro“ war die einzige einigermaßen verfügbare Option. Die Callbook-Einträge waren für viele Länder unvollständig. Viele Jahre lang war das QSL-Bürosystem zuverlässig, kostengünstig und in Ländern mit mehr als einer Handvoll Amateuren nahezu universell.

In den letzten Jahren haben mehrere Entwicklungen das QSL-Bürosystem beeinflusst:

Computergenerierte QSLs haben das System mit Karten überschwemmt, die von den beabsichtigten Empfängern nicht gewünscht werden.

Amateure sind umweltbewusster geworden und bedauern die große Menge nicht zustellbarer und unerwünschter Karten.

Elektronische Bestätigungssysteme, einschließlich, aber keineswegs beschränkt auf das Logbook of The World (LoTW) der ARRL, haben die Notwendigkeit verringert, Karten zu sammeln, um Auszeichnungen zu erhalten.

Neuere, jüngere Amateurlizenznehmer sind der Tradition des QSL-Kartenaustauschs nicht so verpflichtet wie ihre älteren Kollegen.

Trotz der Aufhebung staatlicher Monopole bei Post- und Paketzustelldiensten in vielen Ländern sind die Kosten für den internationalen Versand von Paketen mit QSL-Karten dramatisch gestiegen.

„DXpeditionen“ im Urlaubsstil und Wettbewerbe von Besuchern haben kleinere Büros mit Karten belastet, die nicht vor Ort zugestellt werden können, was dazu geführt hat, dass einige ihren Betrieb ganz eingestellt haben.

Der Haushaltsdruck zwingt die Mitgliedsgesellschaften, ihre Prioritäten neu zu bewerten, insbesondere in Ländern mit sinkender Amateurpopulation.

Einige Mitgliedsgesellschaften finden es zunehmend schwieriger, Freiwillige zu rekrutieren oder Mitarbeiter oder Auftragnehmer für den Betrieb ihrer QSL-Büros zu bezahlen.

In Anbetracht dieser Trends verabschiedete der Verwaltungsrat der IARU im September 2018 die folgende Entschließung, um seine frühere Richtlinie zu QSL-Büros zu ersetzen.

Resolution 18 – 1 trat am 1. Januar 2019 in Kraft.

Resolution 18 – 1

betreffend Methoden zur Bestätigung (QSLing) von Funkkontakten (QSOs)

Der IARU-Verwaltungsrat, Seoul, September 2018,

in Anerkennung der Tatsache, dass viele Funkamateure Bestätigungen der Funkkontakte (QSOs) erhalten möchten, die sie mit anderen Amateuren herstellen, entweder in Form von physischen QSL-Karten oder auf elektronischem Wege,

in Anerkennung der Tatsache, dass die Kosten für den Austausch von QSL-Karten zwischen einzelnen Amateurstationen in verschiedenen Ländern unerschwinglich sein können, sofern kein effizientes Mittel zum internationalen Massenaustausch in Betrieb ist, wie dies dank des IARU-QSL-Bürosystems seit Jahrzehnten der Fall ist,

in Anerkennung der Tatsache, dass es mittlerweile Systeme zum Austausch elektronischer Bestätigungen gibt, die viel schneller und kostengünstiger sind als der Austausch von QSL-Karten und daher als zusätzliche oder alternative Bestätigungsmethoden immer beliebter werden,

in Anerkennung der Tatsache, dass ein Amateur, der eine Karte über das IARU-QSL-Bürosystem senden möchte, normalerweise keine Möglichkeit hat zu erfahren, ob der Amateur, an den sie gerichtet ist, Mitglied seiner nationalen IARU-Mitgliedsgesellschaft ist, und oft nicht weiß, ob der andere Amateur Karten über das Büro erhalten möchte,

in Anerkennung dessen, dass die meisten IARU-Mitgliedsgesellschaften eingehende Bürosysteme betreiben, die Mitgliedern und Nichtmitgliedern gleichermaßen zur Verfügung stehen, dass einige jedoch aus guten und ausreichenden Gründen nicht in der Lage sind, Nichtmitgliedern Dienste anzubieten, selbst wenn die Kosten hierfür vollständig erstattet werden,

in Anerkennung dessen, dass viele QSL-Karten, die in das Bürosystem gelangen, von den beabsichtigten Empfängern nicht gewünscht werden und aus diesem oder einem anderen Grund möglicherweise nicht zugestellt werden können, und

in Anbetracht der Bedeutung der Vermeidung unnötiger Umweltauswirkungen durch das Drucken, Transportieren und letztendliche Wegwerfen von QSL-Karten, ohne dass sie zugestellt werden,

beschließt, dass die Mitgliedsgesellschaften ermutigt werden, weiterhin QSL-Bürodienste in ihren Ländern anzubieten und Karten mit den Büros anderer Mitgliedsgesellschaften auszutauschen, solange dies wirtschaftlich vertretbar ist, und

beschließt ferner, dass Amateure ermutigt werden, Bestätigungsdienste einzuführen, einschließlich Praktiken, aber nicht beschränkt auf die Verwendung elektronischer Bestätigungssysteme, die die Menge unerwünschter und nicht zustellbarer QSL-Karten reduzieren, die in das Bürosystem gelangen.

Es ist logisch und nachvollziehbar, dass die IARU diesen Weg einschlagen muss. Die Resolution ist ja schon aus dem Jahr 2018 und verdeutlicht, dass in Deutschland dieser schon lange absehbare Trend leider wieder verschlafen wurde. Vom Bundesverband für den Amateurfunk hatte ich zur IARU Resolution 18-1 noch nie ein Wort gehört oder gelesen, betreibt man doch selbst einen unglaublich aufwändigen und kostenintensiven QSL Vermittlungsservice , nicht zu vergessen, den QSL Service und den QSL Shop der DARC QSL-Service GmbH und zwar ausschließlich für DARC e.V. Mitglieder, der, entgegen den "Empfehlungen" der IARU, nicht nur für Vereinsmitglieder (DARC e.V.) verfügbar sein sollte!

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass bei mir schon sehr oft zahlreiche QSL-Karten von ein und dem selben OM eingingen, überwiegend dann auch noch für FT8 Verbindungen und möglichst noch aus der unmittelbaren Nachbarschaft (JO41). Genauso viele QSL-Karten kamen, die ich nicht im LOG hatte, also zurücksenden! Es ist ja so einfach und unkompliziert, das ADIF File beim QSL-Service hochzuladen, den Rest macht dann der Service, kostenpflichtig versteht sich!

Ob man als Empfänger überhaupt dutzende von gleichen QSL-Karten haben möchte und das sie auch beantwortet werden müssen, interessiert wohl niemand! Da bleibt ja nur noch der Weg zum DARC QSL-Service, sonst wird man der Flut von ungewollten QSL-Karten bei der Beantwortung ganz sicher nicht mehr Herr!

Ob es sich bei der DARC QSL-Service GmbH um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung handelt? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! :-)

Prozess QSL Karten Vermittlung (klassisch)
QSO Amateurfunkstation
LOG Manuell oder automatisiert (ADIF)
Druck Manuell oder automatisiert (QSL Karte)
Vorsortierung Amateurfunkstation (QSL Karte)
Transport zum DARC QSL Manager (QSL Karte)
Prüfung Prüfung und Sortierung gem QSL Manager Merkblatt
Transport mit DHL zum DARC (QSL Karte)
Sortierung bei der DARC QSL Vermittlung (QSL Karte)
Transport mit DHL zur Ziel-QSL Vermittlung (QSL Karte)
Sortierung bei der Ziel-QSL Vermittlung (QSL Karte)
Transport zur Ziel-Amateurfunkstation (QSL Karte)
LOG Manuell oder automatisiert (ADIF)
QSL Ziel-Amateurfunkstation

13 Schritte und mehrere Medienbrüche! Natürlich auch immer den Rückweg beachten!

Prozess DARC QSL Service
QSO Amateurfunkstation
LOG Manuell oder automatisiert (ADIF)
Upload zum DARC QSL Service (ADIF)
Prüfung Manuelle Fehlerbeseitigung (ADIF)
Druck beim DARC QSL Service (QSL Karte)
Sortierung bei der DARC QSL Vermittlung (QSL Karte)
Transport zur Ziel-QSL Vermittlung (QSL Karte)
Sortierung bei der Ziel-QSL Vermittlung (QSL Karte)
Transport zur Ziel-Amateurfunkstation (QSL Karte)
LOG Manuell oder automatisiert (ADIF)
QSL Ziel-Amateurfunkstation 

11 Schritte und mehrere Medienbrüche! Natürlich auch immer den Rückweg beachten!

Prozess LOTW, eQSL,HRDLOG, qrz.com, ClubLog usw.
QSO Amateurfunkstation
LOG Manuell oder automatisiert (ADIF)
Upload zum QSL Server
QSL Ziel-Amateurfunkstation

4 Schritte und keine Medienbrüche! Hier gibt es auch keinen Rückweg!

Deutschland deine Digitalisierung und Transformation! Was für ein hausgemachter und zudem kostenpflichtiger Unsinn! Was für eine Verschwendung von Material, Energie, Man- und Womenpower und nicht zuletzt, Zeit und Geld in Form von Mitgliedsbeiträgen! Eigentlich aber logisch, die vielen überwiegend älteren DARC e.V. Mitglieder hängen halt an "ihrer" QSL Karte aus Papier, da ist Entwicklung und Fortschritt einfach nur überflüssg und bedrohlich!

 

(Obacht, enthält DARC e.V. Werbung!)

Ist nicht dein Ernst Arthur, QSL Karten digitalisieren? Ich dache, wir wollen funken und nicht unsere Zeit mit der Digitalisierung von QSL Karten aus Papier verbringen! :-)

Diese Trendwende im QSLing ist schon lange überfällig, ich persönlich hatte in den vergangenen Jahren nur noch dann QSL-Karten aus Papier versendet, wenn es wirklich erforderlich war. Wozu sollte ich auch zusätzlich eine QSL-Karte aus Papier versenden, wenn das QSLing schon elektronisch durchgeführt wurde? Meine QSL-Regeln bei qrz.com regeln das schon seit Jahren genau so, es halten sich aber immer weniger dran! Ab Ende 2024 gilt bei mir deshalb auch, no Club und no Bureau ! Mein Hobby ist der Amateurfunk und nicht das Sammeln von Postkarten!

Und da geht sie nun ganz offiziell hin, die letzte durch den DARC e.V. in den letzten Jahren immer wieder beschworene und künstlich aufgebauschte Bastion der QSL-Kartenerstellung , -sortierung und -vermittlung, als unantastbare Daseinsberechtigung einer Mitgliedschaft und heiliger Gral im DARC e.V., ohne die moderne Funkamateure nicht mehr existieren und schon gar nicht funken können. Von dem vermeintlich riesigen Einsparpotential an Porto für die Funkfreunde mal ganz abgesehen! Das mag 1950 noch Relevanz gehabt haben, wir leben aber mittlerweile im 21. Jahrhundert! Da zeigt sich wieder, wie rückständig der DARC e.V. insgesamt doch ist, keine Innovation, keine Weiterentwicklung, unbedingtes Festhalten an althergebrachten Traditionen, koste es was es wolle und das vermutlich auch wegen der massiven Überalterung im Verein.

Selbst der internationale Amateurfunkverband (IARU) hat diese Entwicklung schon 2018 erkannt. Nur der DARC e.V. vermutlich wieder nicht, der macht so ziemlich das Gegenteil und gängelt seine Mitglieder bloß bei der Stange zu bleiben und fleißig QSL-Karten über die QSL-Service GmbH zu versenden, weil der überwiegende Teil der älteren Funktionäre im Amateurrat das vermutlich gern so hätte! Da muss die Frage erlaubt sein, wieso es in Deutschland keinen einzigen Online QSL Service gibt?

Ist die Vermittlung von QSL-Karten noch wirtschaftlich vertretbar? Wird so die Menge unerwünschter und nicht zustellbarer QSL-Karten tatsächlich reduziert? Werden so unnötige Umweltauswirkungen durch das Drucken, Transportieren und letztendliche Wegwerfen von QSL-Karten vermieden? Ich glaube es nicht, vermutlich wird genau das Gegenteil erreicht!

Ist der DARC e.V. nicht auch Mitglied in der IARU ? Gibt (oder gab) es zu diesem Thema mal eine Beteiligung der Mitglieder was die wollen? Vermutlich auch nicht, solche Entscheidungen werden an den Mitgliedern vorbei von einer kleinen Gruppe elitärer Vereinsfunktionäre im Amateurrat und im Vorstand getroffen! Willkommen im demokratischen Clubleben! :-)

Findet den Fehler im System liebe Funkfreunde! ;-)

 

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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!

(Zitat vermutl. von Friedrich Schiller)

73 de Jürgen
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