Die
DARC e.V. OV-Sonntagsrunde im Laufe der Jahrzehnte

Im nachfolgenden Artikel nehme ich mein Recht auf freie
Meinungsäußerung gem. Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes (GG)
wahr.
Was ist eine Meinung? Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema.
Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken
anregen und das soll sie auch!
Es hat schon viele Jahrzehnte Tradition, die
öffentliche OV-Runde am Sonntagmorgen. Schon in den 80er Jahren hörte ich oft
den DARC e.V. Mitgliedern im Umkreis zu und gewann als CB-Funker und SWL doch sehr viele
neue Erkenntnisse, in Sachen Funktechnik und im Amateurfunkdienst
allgemein, die mich immer sehr inspirierten. Diese Runden waren immer ein Quell
an Informationen und interessanten Neuigkeiten.
Was ist 2025 daraus geworden?
Heute, 2025,
sieht das leider ganz anders aus. In der Woche gibt es
so gut wie
keine Aktivitäten mehr, weder auf VHF noch auf UHF, einige
Funkfreunde bemühen sich um Präsenz auf den Frequenzen, allerdings mit
doch sehr fragwürdigen Themen und überwiegend aus dem Auto heraus,
da ist ihnen vermutlich langweilig oder sie dürfen ohne die
Zustimmung vom Partner endlich mal funken, so wie sie wollen.
Manche
Gesprächsrunden wirken dabei manchmal schon peinlich, ja fast hilflos. Was
soll man sich auch erzählen, wenn es aufgrund der allgemeinen
Inaktivität im Amateurfunk nicht mehr viel zu erzählen gibt?
Irmgaaaaaaard, wann gehen wir endlich einkaufen?

Bildquelle: dreamstime.com ID 31759
Außer dem ausführlichen Austausch über Themen
wie Krankheiten,
Anschaffungen und Anekdoten aus der Vergangenheit (ugs. Rentnerfunk) ist nicht
mehr viel zu
hören, besonders die hochmotivierten Selbstdarsteller unter
den Funkamateuren nutzen
das Medium gern für ihre Zwecke. Endlich wird man mal gehört und kann sich
mal so
richtig ins Zeug legen und zeigen, was man rhetorisch so drauf hat!
Wird aus dem "DARC Vereinsfunk" langsam ein "DARC Sektenfunk"?
Wie solche Gespräche auf technisch Interessierte oder Newcomer
wirken, kann man nur erahnen. Der "DARC Sektenfunk" erstickt mit
seinen sonntäglichen Einheitsmeldungen jegliche Motivation und
Innovation, aus meiner Sicht wird es immer schlimmer und immer
uninteressanter. Merken die Funktionsträger das nicht oder fällt
ihnen wirklich nichts anderes mehr ein als ihre völlig überholte
Vereinsdoktrin permanent über das Medium Amateurfunkdienst zu
verbreiten? Gibt es keine interessanten Themen mehr, die den
Amateurfunkdienst doch so sehr ausmachen oder will man unter
Seinesgleichen bleiben?
Zum Thema
DARC e.V. Rundspruch hatte ich mich ja schon ausgiebig
ausgelassen, auch dort, inhaltlicher Stillstand und das schon seit
Jahrzehnten!
Eine öffentliche Sonntagsrunde aus 2 oder 3 Personen ist keine Runde, 2 oder 3 Teilnehmer
können bildlich gesehen lediglich eine Strecke oder ein Dreieck bilden und selbst wenn die "4
Buchstabenvereinsaufsicht" aus dem Norden meines
Empfangsbereichs versucht noch helfend aus dem Dreieck
eine Runde zu machen und dafür vom lokalen Funktionsträger
begeistert
begrüßt wird, wird es nur ein Quadrat und keine Runde, die beginnt
meiner Meinung nach frühestens ab 5 Personen, dann wird das Bild langsam
rund und die Runde zu einer Runde.

Aber, bis auf die ständige und immer mehr peinlich wirkende
Selbstbeweihräucherung, die
mittlerweile schon extrem gequält wirkenden Nachrichten über die so tollen und
wirklich sehr gut besuchten Vereinsveranstaltungen des
Vierbuchstabenvereins und den nächsten OV-Abend, auf den man schon
sehnsüchtig wartet, kommt, NICHTS, nothing!
Diese Entwicklung ist
nicht nur schade, sondern auch völlig unverständlich!
Das soll zum Mitmachen motivieren? Das tut es nicht, schon gar nicht für Newcomer.
Das ist insgesamt extrem langweilig und man muss sich langsam
fragen, ob das noch im ursprünglichen Sinne des Amateurfunkdienstes
sein kann?
Hin und wieder bleibt der Scanner meines FT7900 auf den
einprogrammierten OV-Frequenzen stehen, manchmal höre ich eine Weile zu, manchmal auch
nicht. Manchmal fordert der DARC Funktionsträger wegen allgemeiner
Inaktivität dazu auf sich doch
bitte in die Runde rein zu melden, man ahnt vermutlich, dass es noch Zuhörer
gibt und hofft mangels eigener Teilnehmer auf weitere Beteiligung in der Runde.
Die gewünschte Reaktion auf die Aufforderung bleibt
aber überwiegend aus, was soll
man auch zu den immer gleichen Inhalten selbst beitragen
insbesondere dann, wenn man wie ich
nicht mehr Mitglied
im 4 Buchstabenverein ist. Die
Gesprächsrunden wirken nicht nur gekünstelt, sondern auch gequält und
inszeniert, vielleicht hört ja auch wieder die "Distriktsaufsicht"
zu, man weiß ja nie! Also, das Wetter ...
Ich würde ja gern mal wieder mitmachen, aber was soll ich denn berichten? "DARC
Gleichsprech" beherrsche ich nicht!

Spätestens dann, wenn die "langatmigen Geschichtenerzähler" die
Quasselsperre des Relais nach mehreren Minuten auslösen ist für mich der Zeitpunkt
gekommen, die Frequenz zu verlassen. Das muss man sich wirklich nicht
lange antun und die immer geringer werdende Teilnehmerzahl an den DARC
Sonntagsrunden zeigt mir, ich stehe mit meiner
Meinung vermutlich nicht alleine da!
Also, umschalten auf eine andere Frequenz und was
ist da auf einer anderen DARC Sonntagsrunde zu hören? Es war einmal, ich habe Galle und Fuß, die Frau
Diarrhö und früher war alles
besser! Das Wetter ...
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie
neue Funkamateure (z.B. N Klasse) auf solche Konversationen
reagieren? Von ihnen ist hier in der Umgebung so gut wie nichts zu hören,
obwohl ich in den letzten Monaten direkten Funkkontakt zu mehreren
neuen Stationen (DN, DE) im Umkreis hatte, die händeringend
Anschluss an andere Funkamateure suchten. Vermutlich hat die "4 Buchstabensekte" sie noch
nicht gefunden oder abgeschreckt! :-)
Die Sonntagsrunde wäre doch die Möglichkeit,
den "4 Buchstabenverein" als modernen und fortschrittlichen Verein
darzustellen (... so wie er immer gesehen werden will ...), zumal
diese Aktivität gerade unter den neuen Funkfreunden ganz sicher eine positive
Wirkung erzielen würde.
Und was macht man daraus, ein besonders
öffentlichkeitswirksames Desaster!
vy 73 de Jürgen
DL6WAB