vielen Dank für Ihre Anfrage vom 21. November 2019, die ich
hiermit beantworten möchte.
Durch die Vereinheitlichung des Luftrechts auf europäischer
Ebene ist die Verordnung „SERA“ seit dem 05. Dezember 2014 in
Kraft, die u.a. neue Regularien für unbemannte Freiballone
vorgibt:
Somit benötigen Sie eine „Genehmigung des Staates“ (siehe 2.1.),
die Ihnen von der zuständigen Luftfahrtbehörde des Landes
auszustellen ist:
Auf die Koordination des Freiballonfluges mit ggf. betroffenen
Nachbarländern wird hiermit ausdrücklich hingewiesen (siehe
2.2).
Diese erfolgt nicht durch die Flugsicherungsorganisation sondern
durch den Antragsteller.
Für einen Aufstieg eines leichten unbemannten Freiballons ist
nach §21 LuftVO nur eine Flugverkehrskontrollfreigabe
einzuholen, "sofern der Aufstiegsort innerhalb von
Flugplatzkontrollzonen liegt".
Im Schwalm-Eder-Kreis existiert nur rund um Fritzlar eine
Flugplatzkontrollzone (rosa hinterlegt auf obiger
Kartendarstellung).
Grundsätzlich wird empfohlen, einen Aufstiegsort außerhalb einer
Kontrollzone zu wählen, da im allgemeinen eine
Flugverkehrskontrollfreigabe erst am Ereignistag erteilt, aber
auch verweigert werden kann.
Für mittelschwere und schwere Freiballone erteilt die DFS
Deutsche Flugsicherung GmbH zurzeit aus unterschiedlichen
Gründen keine Flugverkehrskontrollfreigabe.
Auf die grundsätzlich vorgeschriebene „Genehmigung des Staates“
sowie die Versicherungspflicht wird hiermit ausdrücklich
hingewiesen.
Bei Ihrer Privathaftpflichtversicherung ist eine Deckungszusage
für Ihr Vorhaben zu beantragen. Bei einer Ablehnung wird in der
Regel ein Partnerunternehmen empfohlen, welches eine solche
Zusatzversicherung anbietet.
Eine Einverständniserklärung des jeweiligen
Grundstückseigentümers, von wo aus der Start des Freiballons
stattfindet, wird grundsätzlich vorausgesetzt.
Ein Radarreflektor ist bei einem leichten unbemannten Freiballon
nicht erforderlich.
Auf der Rückseite der Sonde befindet sich ein aufgestecktes
kleines Modul mit der Bezeichnung RPM411.
Dabei handelt es sich um ein optionales Drucksensormodul. Dieses Modul ist
nur im RS41-SGP-Modell installiert. Das Modul
verfügt über eine zusätzliche STM32F100C8T6-MCU, die über eine
SPI-Verbindung mit der Sonden-MCU über eine separate
Chipauswahlleitung verbunden ist. Die Parameter werden jede Sekunde
gelesen. Der Druck wird von einem Barocap (tm) mit einem
15pF-Referenzkondensator gemessen. Das Modul verfügt auch über einen
NTC-Temperatursensor. Für unsere Anwendung brauchen wir dieses Modul
nicht, die RS41 funktioniert auch sehr gut ohne das RPM411 Modul.
Also,
vorsichtig abstecken und einlagern!
29.11.2019
So sieht das APRS Signal im SDR# bei 70 mW (Power 7) und in
unmittelbarer Nähe vom SDR Empfänger aus. Mit den aktuellen
Einstellungen wird es jede Minute einmal ausgesendet.
Das SDR# stellt das empfangene Signal über "CableIn" zur
Verfügung. Das Soundmodem DireWolf 1.5 empfängt das Signal über
"CableOut", decodiert es und stellt die Informationen via Internet
den APRS Servern zur Verfügung.
28.11.2019
Nun funktioniert alles, Sonde sendet RTTY, CW und auch APRS aus.
Verfolgt man das Rufzeichen DL6WAB-11 bei
https://aprs.fi, taucht die Sonde genau da auf
wo sie tatsächlich ist, an meinem Home QTH. :-)
Zusammenfassung
Die RS41 kann mit dem kleinen Taster an der rechten unteren Ecke
ein- und ausgeschaltet werden. Wenn der Parameter BUTTON auf ON eingestellt
ist, kann die RS41 durch Drücken und Halten dieser Taste ein- und
ausgeschaltet werden. Taste kurz drücken, RS41 ist eingeschaltet. Die
Taste im eingeschalteten Zustand lange drücken, bis die grüne LED
schnell zu blinken beginnt. Nach dem Loslassen der Taste schaltet
sich die RS41 aus. Wenn die Taste in der Konfiguration AUS
ist, kann die RS41 nur durch Entfernen der Batterien aus dem
Batteriehalter ein- und ausgeschaltet werden.
Wenn die Batteriespannung ausreichend ist (die RS41 wird mit zwei
AA Batterien betrieben), beginnt die grüne LED an der unteren
linken Ecke der Platine langsam zu blinken. Wenn die RS41 guten GPS
Empfang (Fix) hat, leuchtet die grüne LED nach dem GPS Fix dauerhaft. Erst
dann strahlt der Sender HF ab!
Die rote LED daneben leuchtet dann auf, wenn der Sender arbeitet.
Die Radiosonde kann im RTTY-, APRS- und CW-Modus betrieben werden.
Diese Modi können einzeln ein- oder ausgeschaltet werden. Der
RTTY-Text ist mit den UKHAS-Empfehlungen kompatibel. Das APRS-Paket
kann gemäß der Mic-E-Variablen entschlüsselt und codiert werden.
Jeder Parameter kann geändert werden, indem ein Befehl und
der Parameter über die serielle Schnittstelle gesendet werden. Dazu
müssen Radiosonde und Computer über einen COM-TTL- oder
USB-TTL-Konverter verbunden sein. Bitte beachten, dass der
Radiosondenanschluss am UART-Port 3,3 V beträgt!
Die serielle Geschwindigkeit beträgt 9600 Baud, 8 Datenbits und 1
Stoppbit ohne Paritäts- und Hardware-Kontrolle (9600 8-N-1). Wie
alle anderen Parameter können auch diese geändert werden. Die
möglichen Geschwindigkeiten liegen zwischen 300 und 115200 Baud. Die
Kommunikation ist interaktiv. Alle ausgegebenen Befehle werden
immer bestätigt, wenn der Prozessor den Befehl richtig
interpretiert und ausgeführt hat, lautet die Antwort OK.
Nach dem Einschalten und Verbinden der RS41 erscheint der
folgende Begrüßungstext und die Eingabeaufforderung cmd> Nach der
Eingabe von DISP werden die aktuellen Parameter ausgegeben. Werden
Parameter geändert müssen die Änderungen mit dem Befehl SAVE
dauerhaft in die RS41 gespeichert werden.
STM32 CW, RTTY & APRS tracker v. 2.5 by OM3BC... cmd>disp
Current parameters:
BUTTON: ON LEDS: ON POWER: 7
APRS FREQUENCY: 432500 kHz RTTY FREQUENCY: 434500 kHz RTTY:
OFF RTTY CALLSIGN: DL6WAB HOLOFF: 20 s RTTY BAUDRATE: 100
Bd RTTY SHIFT: 540 Hz RTTY DATA BITS: 7 RTTY STOP BITS: 2
TEMPERATURE: ON ALTITUDE: ON SPEED: ON COURSE: ON
BATTERY VOLTAGE: ON SYSTEM VOLTAGE: OFF SATELLITES: ON
APRS: ON APRS CALLSIGN: DL6WAB-11 RELAY: WIDE1-1 TX DELAY:
500 SYMBOL: /O APRS EVERY: 3 SPEED and COURSE: ON MIC-E:
OFF TELEMETRY: ON TAIL TEXT EVERY: 2 TAIL TEXT: DL6WAB
Balloon Experiment APRS_UBAT: ON WWL: ON LWWL: OFF CWID:
OFF CWID MESSAGE: DL6WAB BALLOON TEST CW ID speed: 25 WPM
CW ID EVERY: 3 IGATE: OFF NMEA: ON UART: 9600 8-N-1
Mit dem Befehl HELP erhält man Hilfestellung zu den Kommandos und
den verwendbaren Parametern.
cmd>help
Allowed commands (not case sensitive): BUTTON
on/off - use button to turn off LEDS on/off - use LEDs POWER n
- rf power n = 0 to 7 (7 is max.) APRSFRQ n - n = aprs frequency
in kHz RTTYFRQ n - n = rtty frequency in kHz APRSCALL string -
aprs callsign (up to 6 characters) RTTYCALL string - rtty
callsign (up to 15 characters) CWIDMESS string - cw message (up
to 25 characters) RTTY on/off - send rtty message HOLDOFF n -
n = time between two rtty messages in seconds BAUD n - n = rtty
baudrate (max. 300) DBITS n - n = rtty databits (7 or 8) SBITS
n - n = rtty stop bits (1 or 2) SHIFT n - n = 1,2,3,4 or
270,540,810,1080 Hz TEMP (or TEMPERATURE) on/off - send
temperature in rtty messages ALT (or ALTITUDE) on/off - send
altitude in rtty & aprs messages SPEED on/off - send speed in
rtty messages COURSE on/off - send course in rtty messages
UBAT on/off - send battery voltage in rtty messages USYS on/off -
send system voltage in rtty messages SAT (or SATELLITES) on/off -
send heard satellites in rtty messages APRS on/off - send aprs
messages SPEEDCOURSE on/off - send speed and course in aprs
messages SYMBOL string - symbol from aprs symbol table (2
characters) SSID n - aprs ssid n = 1 to 15 RELAY string - aprs
relays (WIDE1-1,WIDE2-1) TXD n - Tx delay n = 10 to 500 ms
MICE on/off - send coded aprs messages in mic-e format TEL (or
TELEMETRY) on/off - send telemetry data in aprs messages
APRS_EVERY n - time between aprs messages is n x holdoff
TAIL_EVERY n - time between tail text is n x aprs time TTEXT
string - tail text (up to 100 characters) APRS_UBAT on/off - send
battery voltage in aprs ttext WWL on/off - send wwlocator
messages LWWL on/off - send long (10 char.) wwlocator messages
CWID on/off - send cwid messages CWID_EVERY n - time between cw
messages is n x holdoff CW_SPEED n n = cw speed in wpm IGATE
on/off - monitoring aprs message via UART NMEA on/off - send MNEA
GPGGA message via UART DISP - show parameters SERCOM n - speed
of serial communication port (n = 300 to 115200) DEF - set
default values SAVE - save parameters to flash cmd>
Da
ich den Parameter NMEA auf ON geschaltat habe, wird die aktuelle GPS
Position auch über die serielle Schnittstelle (UART) ausgegeben.
Nun habe ich den Prozessor STM32 der Sonde mit dem ST Link V2 geflasht und mit der neuen Software
(HEX
File) versorgt. Das ging, nach einigen Schwierigkeiten, ganz gut.
Unbedingt die Anschlussbelegung am Stecker des ST Link V2 Adapters
prüfen!
Über den
TTL Konverter konnte ich dann mit Putty (9600 8-N-1) auf die Sonde zugreifen und
sie konfigurieren.
Einschalttest, rote LED leuchtet zwar aber keine HF!
Alle Einstellungen noch mal kontrolliert, zurückgesetzt, Sonde
neu geflasht und nochmal programmiert, kein Pieps! Irgendwann lief
sie dann (GPS, APRS, RTTY und CW) aber auch nur kurz und lies sich
nicht noch einmal aktivieren. Mal sehen, ob ich dem Ding nochmal
Leben einhauchen kann.
ACHTUNG
Nach meinem jetzigen Erkenntnisstand sendet die Sonde nur dann,
wenn der GPS Empfänger gültige Daten empfängt und einen Fix hat. RTTY und CW
werden auch nur dann ausgesendet! Hat der GPS Empfänger keinen Fix, wird
kein APRS, kein RTTY und auch kein CW Signal ausgesendet obwohl die
rote TX LED an der Sonde leuchtet!
26.11.2019
Die RS41 ist angekommen und wurde einem kurzen Funktionstest
unterzogen. So wie es aussieht, funktioniert alles, der RS41 Tracker
konnte die Signale sofort interpretieren. Jetzt kommt die
Umprogrammierung dran, ich bin sehr gespannt ob alles reibungslos
klappt.
24.11.2019
Die Firma
Stratoflight bietet das notwendige Zubehör (Ballone,
Fallschirme, Helium, Leinen usw.)
21.11.2019
Bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) die Modalitäten für eine
Startgenehmigung angefragt.
20.11.2019
Das Programmiergerät (ST Link V2) und der TTL Konverter sind
eingetroffen. Treiber und Software (ST
Link Utility) wurden installiert und funktionieren einwandfrei.
Achtung, es gibt sehr unterschiedliche Versionen des ST Link V2
Adapters mit unterschiedlichen Anschlussbelegungen am Stecker!
Da das Programmiergerät ST Link V2 vermutlich noch nicht die neueste
Firmware hat, daten wir das Gerät erst einmal ab. Dazu die Software
STSW LINK007 verwenden. Der Vorgang geht automatisch. ST Link V2 in
einen USB Port stecken und updaten.
16.11.2019
Der Entschluss steht fest, Mitte 2020 wollen wir (DL6KKB, DL6WAB)
eine eigene Radiosonde mit einem Wetterballon starten. Geplant ist
die
Umprogrammierung einer
Vaisala RS41
SGP Wettersonde. Die Planungen
stecken noch in den Kinderschuhen, wir werden hier immer aktuell
über das Projekt berichten.
Wer mal wieder Wetterballone beobachten und die dabei verwendeten
Wettersonden suchen und einsammeln möchte, sollte sich unbedingt
eine neue Software ansehen. Der
RS41 Tracker hat seinen Name von den gleichnamigen Vaisala
Sonden (RS41)
der neuesten Generation. Die Vaisala RS41 ist neben der Vaisala RS92
die bei uns in Deutschland am meisten eingesetzte Wettersonde.
Was braucht man dazu?
einen
RTL SDR Dongle mit R820T Tuner (ganz wichtig, andere Tuner
funktionieren nicht!)
Den Treiber (Zadig) für den SDR Dongle installieren und
konfigurieren. Nicht die Originaltreiber des
Dongels installieren!
Das virtuelle Audiokabel installieren.
SDR# installieren und starten (NFM, Bandbreite ca. 6,5 kHz),
Sound Output in das virtuelle Audiokabel (Cable Input) umleiten
und auf ca. 402 MHz einstellen.
RS41 Tracker starten, Sound Input auf das virtuelle
Audiokabel (Cable Output) einstellen und und die Software
konfigurieren.
Von wo und wann starten Sonden?
Hier gibt es die Antwort! Dort stehen Startplätze, Startzeiten
sowie die am meisten verwendeten Frequenzen.
Wo landen Sonden?
www.wetterson.de liefert
die Antworten. Dort gibt es nicht nur eine Livekarte sondern auch
noch viele andere nützliche Informationen zum Thema "Sondenjagd".
Empfangsbeispiel
Start der Wettersonde um ca. 11:47 MEZ beim DWD in
Meiningen. Ab ca. 3500 Meter Höhe empfange ich das erste Signal
auf 402.300 MHz. Der RS41 Tracker empfängt und dekodiert die ersten
Telemetriedaten. Die Wettersonde hat die ID R2810659 und fliegt von
Meiningen in Richtung Norden.
Auf der Live Karte lassen sich die Flugbahnen der Wettersonden
sehr schön verfolgen. Zu sehen ist auch, wann der Ballon platzt
(Explosionssymbol) und die Wettersonde zu Boden stürzt (negative
Steigrate). Die Wettersonden erreichen Höhen bis zu 35.000 Metern.