Vorab, Bürgernotfunk ist
keine offizielle Strategie von
Politik und/oder Verwaltung. Bürgernotfunk ist der Versuch, im
Falle eines
flächendeckenden und länger anhaltenden Stromausfalls
einfache Kommunikation zwischen Bürgern untereinander sowie zwischen
Bürgern und BOS Diensten (Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben) aufrecht zu erhalten. Unter die BOS
Dienste fallen z.B. Rotes Kreuz, THW, Feuerwehr, Polizei und andere
Hilfsorganisationen.
Bürgernotfunk ersetzt die normalen
Kommunikationskanäle zur Polizei (Telefon 110) oder zur Feuerwehr
(Telefon 112) ausdrücklich nicht!
Der Kreis Soest beantwortet auf seiner
Webseite die folgenden Fragen ausführlich
(Bitte unbedingt lesen!):
Wie mache ich mit?
Was benötige ich für die Teilnahme am
Bürgernotfunk?
Sich beim Kreis als Bürgernotfunkstelle
eintragen lassen
Steht Bürgernotfunk in Konkurrenz zu
Feuerwehr / Hilfsorganisationen und Amateurfunkprojekten wie
Notfunk?
Für welche Regionen ist der
Bürgernotfunk?
Gibt es Regeln zu beachten?
Wo liegen die Grenzen des Systems?
Wer macht schon mit beim Bürgernotfunk?
Die Idee ist, ein flächendeckendes PMR
Funknetz mit frei erhältlichen und sehr kostengünstigen PMR
Geräten aufzubauen, die dann im Notfall durch die Bevölkerung
genutzt werden können um untereinander oder mit BOS Diensten zu
kommunizieren. Voraussetzung dafür ist, dass eine gewisse Anzahl von
Bürgern mit PMR Geräten ausgerüstet ist und die BOS Dienste
(z.B. der Feuerwehrstützpunkt) ebenfalls PMR Geräte besitzen und im Falle eines flächendeckenden
und länger anhaltenden Stromausfalls auch einsetzen.
Wer kann mitmachen?
Wer beim Bürgerfunk mitmachen möchte kann
sich über die Webseite vom Kreis Soest in die Datenbank selbst
eintragen. Dabei ist zu beachten, dass auch eine Teilnahme über
das Gebiet vom Kreis Soest hinaus möglich ist, sofern im eigenen
Bereich (z.B. Gemeindegebiet) die Voraussetzungen dafür bestehen. Der aktuellen Stand der
Verbreitung ist über die hier verlinkte
Karte einzusehen.
Was ist PMR Funk?
PMR446, oft auch kurz nur als PMR (kurz für
Personal Mobile Radio, Private Mobile Radio oder Professional Mobile
Radio) bezeichnet, ist (in Deutschland seit 1999) eine
Jedermannfunkanwendung, der der UHF-Frequenzbereich 446,000–446,200
MHz zugeteilt ist. PMR Funkgeräte sind sehr preiswert (ab ca. 20.- €
aufwärts) und dürfen von jedermann erworben und betrieben werden.
Wichtig ist noch zu wissen, dass alles was über PMR Funk
kommuniziert wird, von jedermann mitgehört werden kann! Analoger PMR Funk
bietet keinerlei Vertraulichkeit bei der Kommunikation!
Auf welchen Frequenzen funktioniert
analoger PMR Funk?
Für den Bürgernotfunk soll immer der Kanal 1 verwendet werden,
der bei allen PMR Geräten immer vorhanden ist.
Wie soll der Bürgernotfunk
funktionieren?
Die Idee ist, dass Bürger mit PMR Funkgeräten
eine Art Anlaufstelle für ihren unmittelbaren Bereich
bilden, die den umliegenden Bürgern bekannt ist und die durch andere
Bürger in Anspruch genommen werden kann, sofern im Falle eines
flächendeckenden und länger anhaltenden Stromausfalls ein Notfall
eintritt. Die Teilnehmer am Bürgernotfunk sollen also als eine Art
Vermittler zwischen in Not geratenen Bürgern und den BOS Diensten
(Feuerwehrstützpunkt) fungieren. Dies soll am folgenden fiktiven Beispiel dargestellt werden.
Die im roten Kreis angenommene und dargestellte
Bürgernotfunkstelle hat einen fußläufig gut und schnell zu
erreichenden Einzugsbereich. Die Bürger aus diesem Bereich, die sich
in einer Notlage befinden, können die Bürgernotfunkstelle
kontaktieren. Von dort wird ein Bürgernotruf z.B. an die Feuerwehr
abgesetzt, die den Notruf an die zuständige Stelle über BOS Funk weiterleiten kann.
Das Bürgernotfunknetzt kann nur funktionieren
wenn,
eine gewisse Anzahl von Bürgern über PMR Funkgeräte verfügt
und sich dem Bürgernotfunknetz anschließt und
die BOS Dienste in der Nähe (z.B.
Feuerwehrstützpunkt der Ortschaft) auch über PMR Funkgeräte verfügen und im Falle eines
flächendeckenden und länger anhaltenden Stromausfalls diese
Geräte auch einsetzen.
Welche Mindestanforderungen sind an die zu verwendeten Geräte zu
stellen?
Die Geräte müssen über den Kanal 1 verfügen
Der Kanal 1 darf nicht durch CTCSS oder DCS Töne kodiert sein
Es muss sich um ein analoges PMR Gerät handeln
Das PMR Gerät sollte möglichst mit handelsüblichen Akkus (AA
oder AAA)
oder aber auch Batterien (AA oder AAA) betrieben werden können
Die handelsüblichen Akkus (AA oder AAA) sollten z.B. auch über ein
Solarladegerät oder eine andere unabhängige Stromversorgung
(Generator) wieder aufgeladen werden können.
Wichtiger Hinweis, es gibt sicher noch andere Händler und Geräte
anderer Hersteller, die ich hier nicht alle aufzählen kann. Wichtig
ist, dass das Gerät über den analogen Kanal 1 verfügt und auch mit
handelsüblichen
AA oder AAA Batterien betrieben werden kann. Alle anderen und
zusätzlichen Funktionen
sind für den Bürgernotfunk nicht wichtig! Die hier aufgezählten
Geräte erschienen mir geeignet, preiswert und waren nach Angaben
der Händler auch sofort lieferbar.